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Erlebnis Finca Maputo Gedanken Kaffee Leben

Jahresrückblick 2020 (10.)

Oktober:

Wir haben unser Crowdfunding für die Finca Maputo gestartet. Es war ein toller Erfolg und ich habe viel gelernt. Dieses Projekt hat mir neue Ideen gebracht. Hoffentlich werde ich viele umsetzen können.

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Gastronomie Gedanken

Seit vielen Jahren spannende Begegnungen…

Am Samstag war der letzte Markttag für Hof Wyden im Jahr 2020. Natürlich war ich auch da und wir hatten Kundengeschenke mit dabei.

Weil ich jetzt schon seit drei Monaten helfe, kenne ich schon ein paar Kunden. Nicht alle mit Namen, doch wenigstens was sie kaufen oder reserviert haben.
Es gibt auch Kunden, mit denen ich auch schon ein vertrautes Gespräch führte und etwas besser kenne. Das finde ich sehr schön.

Ich denke dann oft an frühere Begegnungen zurück.

In meiner Ausbildung in Langnau, kam oft ein älterer Herr. Fritz hiess er und war ein sehr lustiger Mann. Ich mochte ihn, weil er so freundlich war. Ich war zu schüchtern die Gäste zu fragen, was sie gerne hätten. Er hat mir in meinen ersten Wochen viel geholfen in dem er mich ankündigte, sobald ich am runden Tisch stand. Ich konnte unmöglich die Gespräche unterbrechen und so hat er für mich immer alle am Tisch gefragt.

Fritz kam immer am gleichen Tag, und eines Tages hat man mir gesagt, dass er gestorben war. Das war damals ein trauriger Moment.
Es hängt noch immer ein Bild in dem Restaurant, auf dem per Zufall unter anderem auch Fritz zu sehen ist.

2004 arbeitete ich in einem Hotel in Gstaad, das war nach meiner Ausbildung.

Es war ein grosses Geburtstagsfest eines berühmten Gstaader, der all seine Freunde einlud. Wir teilten vor dem Eintreffen der Gäste die Tische ein, also wer für welchen Tisch verantwortlich war, um für die Getränke zu schauen.

An meinem Tisch sass eine ältere Frau, die auch sonst oft essen kam. Sie sprach deutsch und englisch. Sie war immer sehr nett, und ich war eher schüchtern. Aber sie hat mir immer ein gutes Gefühl gegeben. (Ich fühlte mich in Gstaad nicht so wohl)

Sie hat immer englisch mit mir gesprochen was auch super war, um mich in der Sprache zu verbessern.
Ich war erleichtert, dass sie an meinem Tisch sass.

Dazu gesellten sich dann Roger Moore, seine Frau und ein bekannter pensionierter Tennis-Star, den ich natürlich auch nicht erkannte.
Roger Moore erkannte ich zum Glück, weil mein Vater immer Bond-Filme schauen wollte.
Es war ein schöner Abend und eine spannende Begegnung.

So habe ich seit vielen Jahren spannende Begegnungen mit Menschen. Viele waren einmalig, einige temporär und viele sind auch Freunde geworden.
Ich bin dankbar für vieles und erinnere mich gerne an die vielen schönen Momente zurück.

Auch wenn ich nie von allen Menschen die Namen wusste war es doch immer sehr schön sie zu sehen.

Auf Instagram gefunden…
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Erlebnis Gedanken

Zuhause

Mein Elternhaus liegt im Emmental auf 1000 m.ü.M.

Leider weiss ich nicht genau wie lange es schon im Besitz unserer Familie ist, doch hat es mein Urgrossvater in seiner Jugend gekauft.
Meine Grossmutter ist dort aufgewachsen. Sie war die jüngste von vier Mädchen und hat mit meinem Grossvater den Hof übernommen.

Da meine Grossmutter ihre Kindheit auch dort verbracht hat, hatte sie mir und meinen Geschwistern immer viele Geschichten über das Haus und über früher erzählt.

Das Haus selbst hat sich in diesen Jahren auch verändert. Jede Generation hatte es zu ihrem Nutzen umgebaut, oder Teile des Hauses saniert.

So nun auch mein Bruder, der viele Erneuerungen und auch Sanierungen auf sich nimmt.

Ich gehe gerne nachhause, dieser Ort bedeutet mir viel. Auch wenn sich vieles verändert, habe ich noch immer viele Erinnerungen an meine Kindheit.
Wie sich das Haus durch den Umbau verändert finde ich sehr spannend.

Wenn ich dort bin, erinnere ich mich an Geschichten, die meine Grossmutter uns erzählt hat.

Jetzt, da es mal wieder so viel Schnee hat, war es schön dort zu sein!

Viele Dinge haben sich nicht verändert, auch die Magie den Sonnenuntergang zu betrachten ist beim alten geblieben.
Mein Vater hat uns immer gesagt:

„auch wenn ihr in Eile seit, solltet ihr euch immer einen Moment Zeit nehmen einen Sonnenuntergang zu betrachten“

Das wurde sogar an die jüngste Generation weitergegeben.

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Gedanken

Aushalten..

Wir leben in einer speziellen Zeit und nichts ist mehr so, wie letztes Jahr zu dieser Zeit. Für mich geschieht grad viel neues Spannendes, so kann ich mich eigentlich gar nicht beklagen. Ich kann in meiner eigenen Kugel zurzeit viel Schönes erleben, ohne mich um die Geschehnisse der Welt zu kümmern.

Und doch kümmert es mich…

Als ich 2013 krank wurde habe ich ein halbes Jahr sehr diszipliniert alles gemacht was die Ärzte mir gesagt haben. Ich habe mir Sorge getragen und mir Mühe gegeben. Ich glaube ich war sehr kooperativ und wollte auch, dass es wieder normal wird – so wie früher. Nach einem halben Jahr hatte ich keine Energie mehr. Ich hatte keine Kraft mehr und wollte, dass von heute auf morgen alles wieder so war, wie vorher. Ich wollte wieder gesund sein und mir um mich keine Sorgen machen müssen.

Diesen Frühling, als COVID für viele schwierig war, kam mir dieses Gefühl wieder in den Sinn. Viele Menschen, die wohl noch nie eine schwerere gesundheitliche Diagnose hatten, hatten wohl das gleiche wie ich in 2013. Keine Motivation mehr die Situation auszuhalten.

Ich sprach mit einer Freundin darüber, sie bestätigte mir, dass sie das gleiche Gefühl hatte, als sie schwer krank war.

Heute hatte ich wieder mal so ein Tag und wollte nicht mehr diszipliniert sein und die Maske tragen… Und doch weiss ich heute, es wird nie wieder so wird wie vorher… Doch wer sagt, dass es nachher nicht auch besser werden kann?

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Ecuador Finca Maputo Gedanken

Wir haben es geschafft !,

Das Crowdfunding hat es geschafft.

Jetzt ist es soweit, wir haben den Betrag erreicht und ich bin dankbar… Natürlich habe ich immer geschaut wer neu bei den Unterstützern aufgelistet wurde. Kenne ich jemand? Wer hat wohl was gespendet?

Ich bin gespannt und freue mich einfach!

Ein paar Gesichter werde ich bei einem Kurs oder bei dem Essen sehen. Einige  aber nicht, weil wir den Kaffee per Post schicken.

Das war mein erstes Projekt in dieser Form und ich würde jetzt ein paar Dinge anders machen.

Wir hatten weniger Goodies geplant, die Plattform hat uns aber geraten, noch ein paar weitere zu kreieren. Das war eine gute Idee.

Was ich nicht wusste, dass man nicht mehrere Goodies gleichzeitig wählen kann. Man muss sich immer wieder neu anmelden bzw. den ganzen Auswahlprozess nochmals machen.

Das werde ich sicher bei einem nächsten Projekt beachten. 

Wir haben viele positive Rückmeldungen erhalten, was super war. Schön fand ich auch, die vielen Fragen an mich und das Interesse an der Finca. 

5000.- können wir nach Ecuador schicken, das ist ein Jahreslohn eines Mitarbeiters. 

Danke an alle die mitgemacht haben!

Und danke an all die lieben Glückwünsche. ????

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Gastronomie Gedanken

Vertrauen lernen…

Es ist eine sehr besondere Zeit, in der wir uns befinden. Das geht nicht nur mir so.
Doch ist es auch eine Zeit mit vielen Möglichkeiten.
Der Spruch, wenn eine Tür zugeht, geht irgendwo anders eine auf, habe ich bis vor Kurzem nie so als real empfunden. Doch habe ich es in den letzten Wochen erfahren, es ist manchmal wirklich so!

Aline hat mir Anfang Oktober für ihr Projekt abgesagt. Ich habe es verstanden, dass sie es schwierig findet in dieser Zeit zu starten. Für mich ging so aber auch ein wenig Sicherheit verloren. Ich habe mir zwar ein Jahr Zeit gegeben, um mir Gedanken über die Zukunft zu machen, doch war es auch eine gute Gelegenheit, um nicht ganz tatenlos zu sein.

Ich hadere noch oft mit meinen Mustern von Sicherheit und das ich doch 100% arbeiten sollte. In dieser unsicheren Zeit umso mehr.

Auf die Absage hin kam ein Telefon von La Cantina, dass sie wahrscheinlich öfter meinen Einsatz im Restaurant brauchen. Zudem wollte mich der Vermieter von Alines-Projektort kennenlernen.

Das war für mich so eine «alte Tür zu, neue Tür auf»-Situation. Das hat mir Vertrauen gegeben.

Vor ein paar Tagen hatte ich ein Gespräch mit dem Vermieter von Aline, der Geschäftsführer ist sehr sympathisch und auch das Popup, das bald startet ist eine gute Idee. Doch sind ein paar Dinge, die sich mit meiner Passion nicht vereinbaren lassen. Es hat mich etwas zerrissen, wie ich mich entscheiden soll.
Ich durfte mir noch Gedanken machen und musste mich nicht gleich entscheiden. Weil es mich etwas gestresst hat ging ich in den Sattler. Es ist ein schönes Kaffee und die Atmosphäre gefällt mir sehr gut. Auch der Empfang ist immer herzlich und das brauchte ich grad.

Der Gedanke diese Stelle nicht anzunehmen, nur weil einiges nicht meinen Vorstellungen entspricht hat mich sehr beschäftigt. In dieser Zeit eine Möglichkeit zu arbeiten abzulehnen, hat mich hin und her gerissen.

Ich habe dem Geschäftsführer meine Gedanken geschrieben und er hat mich verstanden. Ich bin meinen Wertvorstellungen treu geblieben und doch würde er sich wieder melden, wenn es ein neues Projekt gibt.

Und schon wieder ein »Tür zu, Tür auf» Moment der mir gut tut. Ich weiss noch nicht, was mich in Zukunft erwartet und wo mich mein Weg durchführt.

Doch ist dieses Erlebnis ein sehr wichtiges für mich.

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Gedanken Kaffee Natur

Kaffee oder Tee

Meine Zeit bei Länggass-Tee war sehr spannend. In kurzer Zeit habe ich viel über die verschiedenen Verarbeitungs-Arten gelernt. Auch der sensorische Austausch im Team war sehr schön. Die Teeschule mit Tina faszinierte mich sehr und auch jetzt lese ich noch viel über Tee.

Doch der Vergleich mit Kaffee ist fast nicht möglich. Wahrscheinlich, weil ich durch die Erfahrungen beim Ernten noch näher am Produkt war, oder weil man beim Rösten noch einen weiteren Verarbeitsungsschritt miterleben kann.

Das spannendste im Secadero (dem Raum, in dem die Bohnen getrocknet werden) ist, wie schnell ein Wandel mit den Bohnen passiert.

Zum Beispiel beim Washed-Processing:
Die Bohnen werden gewaschen und die Schleimschicht, welche die Bohne umgibt, wird entfernt. Die eigentliche Kaffeebohne, die wir dann auch in Europa erhalten, oder die wir bei einem Röster sehen, wird von einer Schale umhüllt. Die Pergamenthaut.
Die Bohne erhält so noch einen weiteren Schutz.
Wenn der Kaffee frisch gewaschen ist und auf den Betten zum trocknen verteilt wird, ist das ein unbeschreiblich guter Duft, der sich im ganzen Raum verteilt. (das ist bei allen Prozessen der Fall 🙂 )

Schon nach wenigen Stunden verändert sich die Konsistenz der Pergamenthaut. Am Anfang noch sehr hart und je länger getrocknet wird, um so spröder und weicher wird sie. Dieses Rascheln, wenn man die Kaffees wendet ist ein schönes Geräusch.

Das wichtigste beim trocknen des Kaffees ist, dass man sie nicht zu schnell und zu fest trocknet. Der Feuchtigkeitsgehalt im Kern sollte nie unter 10% gehen. Wenn der Kaffee zu fest getrocknet wird und so auf den Markt geht verliert er seine saftigen Noten, die dann vom Röster herausgelockt werden.

Das ist auch ein Grund, warum man guten Kaffee nicht zu dunkel rösten sollte.

Dieses Wissen, dass ich seit 6 Jahren von Verena und Henrry mitbekomme macht für mich dieses Produkt noch spannender. 

Vielleicht sollte ich auch mal in eine Teegarten gehen und den Prozess dort beobachten.

Für mich zuhause sind beide gleich wichtig zum Trinken, doch den Tag starte ich immer mit Kaffee.

Die Kaffeebohne. ( Inside the Bean) Frontseite einer Kaffeezeitschrift.
two leaves and a bud, eine art zu Pflücken von verschiedenen. Hier eine Bai Ye Varietät.
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Gedanken

Begegnungen

Heute ist mein freier Tag. Mir ist wichtig, mich einmal in der Woche aus meinen Pflichten raus zu nehmen.
Mein Tag startete in Langnau bei Regi im Shiatsu. Sie ist super und die 1,5 Stunden fühlen sich wie am Strand an einem wunderbaren blauen Meer an.

Wir gingen noch zusammen Mittagessen und ein bisschen quatschen. Natürlich handeln auch da die Gespräche meistens über Wohlbefinden und Gesundheit.
Es ist sehr ein persönlicher Austausch, den ich gerne mag. Wie es so ist, wenn man im «Elite» (so hiess mal das Kaffee. Jetzt heisst es eigentlich Käpten Holger, aber ich sag noch gerne Elite) sitzt trifft man auch auf Menschen, die man schon lange nicht mehr gesehen hat.
Das war heute Karin. Sie ist auch in einem Wandel durch neue Lebensumstände und wir haben über gutes und beängstigendes in diesen Zeiten gesprochen. Es war schön sie mal wieder zu sehen.

Auf dem Nachhauseweg ist der Zug ausgestiegen und die Reisenden mussten sich über eine Umleitung informieren.

Ich bin einer jungen, alleinerziehenden Mutter begegnet, die auf dem Weg zur Arbeit war.
Unser gemeinsamer Weg führte über Münsingen nach Bern und so hatten wir auch etwas Zeit zum Reden. Es war sehr schön. Seit der Maskenpflicht sind die Leute nicht mehr so kommunikativ. Also ich stelle dies fest, weil auch auf dem Weg nach Zürich die Leute nicht mehr so offen sind. Das war vor Corona etwas anders.

Jedenfalls konnten wir auch sehr persönliches reden. Sie erklärte mir was sie so beschäftigt und ich habe über meine neue Situation gesprochen.

Ich hatte in meinem Leben schon oft das Glück solche Begegnungen zu haben, meistens bei der Arbeit, aber auch sonst sind mir Menschen begegnet, mit denen kurz ein sehr persönlicher Austausch möglich war. Ich bin dankbar für solche Momente und es tut mir grad sehr gut.

Ein etwas älteres Bild..In meiner Fotogalerie gefunden.
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Gedanken

Entscheidungen

Seit September arbeite ich nicht mehr bei Länggass-Tee, das war für mich keine einfache Entscheidung. Ich bin geprägt von Mustern, dass man einen 100% Job haben und fleissig sein muss. Ich liebe es zu arbeiten und ich mag es, wenn es etwas zu tun gibt.

Diesen Frühling hat sich viel bei mir geändert. Mir wurde früh klar, dass die Reise nach Ecuador nicht möglich sein wird. Auch unsere Freunde in Griechenland konnten wir nicht treffen. Es wären Ferien gewesen und doch auch etwas Arbeit. In Griechenland hätten Wände streichen und eine Brauerei aufbauen auf uns gewartet, und in Ecuador die Kaffeeernte.

Ich kann es noch nicht in Worte fassen, warum ich diese Entscheidung getroffen habe, was genau die Motivation ist dazu. Doch fühlt es sich gut an zurzeit nicht nur an einem Ort fix zu arbeiten.

Heute hat mir Aline leider mitgeteilt, dass ihr Projekt nicht realisiert werden kann. Durch Corona ist es zu unsicher.

Es ist schade, ich hätte gerne mit ihr gearbeitet. Wie damals in der Rösterei, gemeinsam an der Bar und natürlich täglich ihre Kochkünste kosten. Das wäre schön gewesen.

Ich habe nicht mehr so starke Ängste, zu versagen oder keine neue Stelle zu finden. Doch traurig bin ich, dass 2020 so viele Dinge, die mir Spass gemacht hätten, nicht möglich waren.

Manchmal ist es wie bei diesem Kind…
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Ecuador Gedanken Natur

Verena und Henrry

Wie beschreibt man Menschen, die einem wichtig sind? Mit Adjektiven? Mit Anekdoten? Mit Geschichten?
Gerade jetzt, wo ich diesen Sommer nicht bei ihnen sein konnte, spüre ich wie wichtig sie für mich sind. Ich bin gerne dort.
Sie sind ein wichtiger Teil in meinem Leben und dafür bin ich sehr dankbar.

Es sind viele kleine Dinge, die so gut tun und die mir jetzt fehlen. Verenas Lachen und ihre positive Energie. Henrrys leuchtende Augen, wenn wir über die Kaffeebäume schauen.

Verena und Henrry machen am Sonntag immer einen Spatziergang, meistens durch die Hakuna Matata um zu sehen wie weit die Kirschen schon sind und wo in der folgenden Woche gepflückt werden muss.
Dieses Video schaue ich mir an Sonntagen immer gerne an…

Eines meiner lieblingsbilder (mit dem Handy gemacht)