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Hühner Natur

Trudi

Unsere kleine Hühnerschaar, bestand bis vor kurzem aus mehr Hähne als Hennen.
Nun hat Kevin noch 3 Rassenhühner aus einer grossen Zucht gekauft.

Laut Kevin ist es auch bei Zuchttieren nicht immer so, dass sie ein langes und erfülltes Leben habe können.
Tiere, die ein gewisses alter erreicht haben, sind nicht gefragt, und so werden sie, wie auch bei Legehennen irgendwann vergast und entsorgt.

Wir konnte so wenigstens diesen drei Hennen ein schönes Leben schenken. Diese drei Tiere sind nun ca. vier Wochen in der Herde.

Bei Trudi, eines dieser drei, haben wir nun eine Verletzung entdeckt, die es häufig bei Hennen gibt.
Einen Hahnentritt.

Diese Verletzung ist noch aus der Zucht und nicht durch unsere Hähne entstanden.
Hätte Kevin, beim Kauf der Hühner, diese besser kontrolliert, hätte er die Verletzung gesehen und entscheiden können, ob er sie kaufen wolle, so hätte Trudi sicher keine Changs gehabt zu überleben. Denn wer kauft schon nicht perfekte Ware…

Trudi hat irgendwie doppelt Glück gehabt.

Nun haben wir an diesem Wochenende entdeckt, dass die Wunde verschmutzt ist und grösser als wir am Anfang gesehen haben.
Wir wollten die Wunde besser reinigen, damit Trudi keine schlimme Entzündung durchleben muss.
Kevin hat Trudi festgehalten und ich versuchte die Kruste und den Dreck zu entfernen.

Das war schwierig, weil ich nicht so vertraut mit Wunden bin, und es auch sehr schlimm aussah.
Trudi blieb einigermassen ruhig und hat diese Teile, die ich mich nicht traute zu entfernen, gleich selbst weggepickt. Sie hat uns geholfen was mir auch Vertrauen gab, das wir es nicht so schlecht machten.

Es ging alles gut und die Wunde ist jetzt sauber.

Obwohl Trudi auch zwischendurch Schmerzen hatte und wegfliegen wollte, blieb sie, nachdem wir fertig war, ganz ruhig bei uns.
Sie war nicht eingeschüchtert und blieb entspannt.

Dieser Moment hat mich sehr berühr, da wir sie erst seit ein paar Wochen kennen und noch nicht, wie mit unseren ersten, schon so eine lange „Beziehung“ haben.

Das ein Vogel, der von den meisten einfach nur als ein Nutztier gehalten wird, so ein Vertrauen zu uns aufbauen kann, hätte ich nicht gedacht.

Trudi fasziniert mich sehr, natürlich auch die anderen.
Doch hat mich das ganze mit Trudi und was sie schon alles erlebt hat, berührt und ich musste ein bisschen weinen.

Sie ist ein grossartiges Huhn.

Trudi
Unser kleines Verband Material, seit den Hühner

Achtung das nächste Bild Zeigt ein bisschen der Wunde…

Unter dem Flügel ist die Verletzung, und wir haben sie mit Jod behandelt.

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Gastronomie Gedanken

Vertrauen lernen…

Es ist eine sehr besondere Zeit, in der wir uns befinden. Das geht nicht nur mir so.
Doch ist es auch eine Zeit mit vielen Möglichkeiten.
Der Spruch, wenn eine Tür zugeht, geht irgendwo anders eine auf, habe ich bis vor Kurzem nie so als real empfunden. Doch habe ich es in den letzten Wochen erfahren, es ist manchmal wirklich so!

Aline hat mir Anfang Oktober für ihr Projekt abgesagt. Ich habe es verstanden, dass sie es schwierig findet in dieser Zeit zu starten. Für mich ging so aber auch ein wenig Sicherheit verloren. Ich habe mir zwar ein Jahr Zeit gegeben, um mir Gedanken über die Zukunft zu machen, doch war es auch eine gute Gelegenheit, um nicht ganz tatenlos zu sein.

Ich hadere noch oft mit meinen Mustern von Sicherheit und das ich doch 100% arbeiten sollte. In dieser unsicheren Zeit umso mehr.

Auf die Absage hin kam ein Telefon von La Cantina, dass sie wahrscheinlich öfter meinen Einsatz im Restaurant brauchen. Zudem wollte mich der Vermieter von Alines-Projektort kennenlernen.

Das war für mich so eine «alte Tür zu, neue Tür auf»-Situation. Das hat mir Vertrauen gegeben.

Vor ein paar Tagen hatte ich ein Gespräch mit dem Vermieter von Aline, der Geschäftsführer ist sehr sympathisch und auch das Popup, das bald startet ist eine gute Idee. Doch sind ein paar Dinge, die sich mit meiner Passion nicht vereinbaren lassen. Es hat mich etwas zerrissen, wie ich mich entscheiden soll.
Ich durfte mir noch Gedanken machen und musste mich nicht gleich entscheiden. Weil es mich etwas gestresst hat ging ich in den Sattler. Es ist ein schönes Kaffee und die Atmosphäre gefällt mir sehr gut. Auch der Empfang ist immer herzlich und das brauchte ich grad.

Der Gedanke diese Stelle nicht anzunehmen, nur weil einiges nicht meinen Vorstellungen entspricht hat mich sehr beschäftigt. In dieser Zeit eine Möglichkeit zu arbeiten abzulehnen, hat mich hin und her gerissen.

Ich habe dem Geschäftsführer meine Gedanken geschrieben und er hat mich verstanden. Ich bin meinen Wertvorstellungen treu geblieben und doch würde er sich wieder melden, wenn es ein neues Projekt gibt.

Und schon wieder ein »Tür zu, Tür auf» Moment der mir gut tut. Ich weiss noch nicht, was mich in Zukunft erwartet und wo mich mein Weg durchführt.

Doch ist dieses Erlebnis ein sehr wichtiges für mich.