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Erlebnis Kaffee Natur

Irishcoffee am Feuer

Als Kind waren ich und meine Geschwister viel draussen. Mit meiner Schwester bin ich viel auf Bäume geklettert, und wenn meine Grosseltern auch im selben Wald waren, gab es manchmal einen Apfel aus dem Feuer.

Es gab lange keine Momente mehr in denen ich draussen war, ich habe viel gearbeitet, war unterwegs oder habe mir die Zeit nicht genommen in der Natur zu sein.
Mein Umfeld hat sich auch geändert – zudem hat Geniessen für mich eine neue Bedeutung bekommen.

Vielleicht ist das ja das Gute am Erwachsen werden…

Wir sind gestern in den Wald an den Fluss gegangen haben ein Feuer und Irishcoffee gemacht.

Es hat mir gut getan, diese Einfachheit, der Wald, das Feuer und Kaffee machen. Ich geniesse es, solche, Möglichkeiten zu haben.

Kevin hat ein Petromax, mit dem ist es möglich direkt auf dem Feuer (Petromax ist auf jeder Hitzequelle einsetzbar) Kaffee zu machen. Es braucht etwas Zeit, viel Wasser, und ein Feuer.

Er misst 1,5 Liter und ist aus Edelstahl. Die Extraktion ist ähnlich wie bei einer Bialetti, nur dass das Wasser mehrere Male durch den Kaffee laufen kann.

Wir haben es mit 5dl Wasser versucht, was etwas zu wenig war, weil das Wasser noch ein bisschen verdampft.

Für unser Outdoor-Rezept ist alles ein bisschen einfacher.
Der Whiskey wird mit einem Barjigger abgemessen, wir brauchen ein Bügelglas statt Shaker, um den Rahm leicht aufzuschlagen eine emaillierte Tasse statt die original Gläser und am Schluss wird nach Originalrezept alle Zutaten gemischt und den Rahm langsam auf das Getränk gelegt.

Ich mag diese Momente sehr.

Die Zutaten. 2dl Rahm eine Tasse und 4cl Whiskey.
Wir mahlen den Kaffee immer frisch mit einer Handmühle. Für 5dl 30gr Kaffee.
Der Mahlgrad sollte grob sein, wie Kristallzucker.
Der Rahm wird ganz langsam auf den Kaffee gelegt.
Der Petromax. Eine schöne Abwechslung Kaffee zu machen.
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Ecuador Finca Maputo Kaffee

Shipment to Switzerland

Im Juli habe ich verschiedene Röster in der Schweiz angefragt, Verenas und Henrrys Kaffee zu kaufen. Von Verena habe ich entsprechend viele Muster von verschiedenen Lotes und Varietäten bekommen.

Einige Röster haben mir abgesagt, weil sie ihr Angebot wegen Corona nicht ausbauen wollen und ihren Produzenten treu bleiben. Das finde ich auch mega schön, denn die Finca Maputo ist nicht die einzige Finca, die man unterstützen sollte.

Im September hatte ich dann zusagen von drei Röstern und konnte dieses an Verena weiterleiten. Sie hat Kontakt mit denjenigen aufgenommen, um die Logos auf die Jutesäcke drucken zu können.

Seit da heisst es warten…

Ich habe mir eigentlich vorgestellt, dass der Kaffee im Oktober aufs Schiff geht und dann im November da ist. So kam es aber nicht…

Ich weiss, das hat mir Verena schon öfters gesagt, dass der Export in Ecuador schwieriger ist als in anderen Ländern. Das hat damit zu tun, dass es nicht viele Produzenten gibt und grundsätzlich nicht viel aus Ecuador exportiert wird. Kaffee darf man auch nicht mit anderen Lebensmitteln in einen Container laden, weil er sonst andere Gerüche annimmt.

In die Schweiz kommen dieses Jahr ca. 700kg… Der Exporteur wartet jetzt also noch auf weitere Käufer und Kaffees damit der Transport für alle etwas günstiger kommt.

Das macht die Sache nicht einfacher und Kaffee aus Ecuador nicht attraktiver, weil der Kaffee sowieso schon teurer ist als in anderen Ländern. Das hat auch damit zu tun, dass Ecuador Mindestlöhne für Arbeitnehmer hat. Das ist zwar ein Vorteil für die Arbeitnehmer, macht aber den Kaffee teurer..

Ich bewundere Verena und Henrry für diese Arbeit.

Es heisst wieder geduldig sein und warten… ausser jemand hätte mir ein Schiff und wir holen den Kaffee selber 🙂

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Kaffee Tee

Wassertemperatur beobachten?!

Die Wassertemperatur ist bei Tee, sowie bei Kaffee, wichtig.

Bei mir zuhause habe ich einen neuen Wasserkocher von Fellow, der sieht nicht nur gut aus, sondern macht auch gute Arbeit und ich kann direkt am Wasserkocher meine gewünschte Temperatur einstellen.

Im Tiny House ist es etwas anders, wenn ich Lust auf einen Kaffee habe, koche ich das Wasser in der Pfanne, bis es brodelt (ca. 100°C ). Durch das Umschütten in den Kettle bin ich dann meistens bei 90°C. (Wasser verliert ca. 10°C bei Umschütten, in ein nicht vorgewärmtes Gefäss)

Doch wenn ich Lust auf Tee habe und mir ein Gong Fu Cha zubereiten möchte ist das etwas schwieriger. Ich mag lieber grünen Tee und daher brauche ich eine tiefere Wassertemperatur.

Ich weiss, dass man dem Wasser die gewünschte Temperatur ansehen kann… Doch wie?

Ich habe im Netz ein Video dazu gefunden und eine Erklärung auf was man achten sollte:

Auf den Punkt gebracht muss man lediglich die Oberfläche des Wassers beobachten, genauer die Grösse der aufsteigenden Luftblasen richtig deuten. Dabei unterscheidet man fünf Grössen und somit Temperaturzonen:
(Natürlich ist der Siedepunkt bei 1000m.ü.M an einem anderen Temperaturpunkt als am Meer.. doch ist es spannend zu beobachten und kann eine Hilfe sein)

Shrimp Eye Water (Shrimp Augen) (60-70 °C)
Kleine Luftblasen steigen nach oben, dabei entsteht langsam etwas Rauch.

Crab Eye Water (Krabben Augen) (70-80 °C) Das Wasser wird wärmer und produziert größere Blasen. Jetzt eignet sich das Wasser für grünere Oolong Tees.

Fish Eye Water (Fisch Augen) (70-80 °C) Wie der Name schon sagt, sind die Blasen nun in der Größe von Fischaugen, oder besser gesagt die Größe einer Austernperle. Ideal für dunklere Oolong Tees.

Rope of Pearls (Reihe an Blasen) (90- 96 °C) Eine Reihe an aufsteigenden Luftblasen begleitend mit ständigem Dampf. Gut geeignet für Schwarztees und Rooibos.

Old Man Water 96 °C und mehr. Jetzt tobt es im Topf. Das Wasser verliert zunehmend an Sauerstoff, daher stammt auch die Bezeichnung. Ideal geeignet für Kräutertees.

Eine andere Methode die auch gut funktioniert ist folgende:

Für ca. 80°C : 8 dl Wasser kochen bis brodelt (also Old Man Water) und mit 2dl kaltem Wasser auffüllen/mischen. So hat man einen Liter Wasser mit ungefähr 80°C

Für 70°C : 7dl Wasser kochen bis es brodelt und mit 3dl kaltem Wasser auffüllen/mischen.

Wenn man einen Liter Wasser braucht ist dies eine einfache Methode!

Hier noch ein Video dazu...

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Barista Gastronomie Kaffee

Schulung bei der Schihüttä Bärn

Am Mittwoch 18.11.20 war die Eröffnung des Popup «Schihüttä Bärn». Das Lokal und das Angebot werden bis im März geführt. Es gibt großartige warme Gerichte mit „währschaften“ Zutaten.

Donnerstag und Freitag ab Nachmittag sogar „Chäsbrägu“ ???? (ein Brot mit geschmolzenem Racelettekäse darauf)

Alkoholische Getränke werden von der Asino Bar (die Bar nebenan mit unglaublich leckeren Cocktails) serviert, der Glühwein und die Kaffeegetränke kommen von der Schihüttä.

Meine Aufgabe war es, das Team zu schulen und fit zu machen, damit sie leckere Cappucchino und Espresso zaubern können. Was ich nicht gewusst habe, dass die drei Frauen noch nie an einer Siebträgermaschine gearbeitet haben.

Ich durfte also von Grund auf beginnen. Wichtig finde ich da immer die Unterschiede zu zeigen, wieso man etwas wie macht. Das war ein grossartiger Moment, denn alle drei sind kulinarisch on Top. Qualität ist ihnen wichtig und so konnte ich ihnen etwas von meiner Faszination weitergeben.

Auch waren alle drei sehr motiviert an der Maschine zu stehen und Kaffee zuzubereiten. Das ist für mich jeweils das faszinierendste, jemanden etwas zu zeigen und dann die ersten Erfolge zu beobachten.

Es waren schöne Tage mit ihnen und es hat mir sehr Spass gemacht.

Erste Erfolge am zweiten Tag. Jetzt heisst es einfach üben…
Aussicht von innen. Casinoplatz 2 Bern
v.l. Sandybell, ich, Ambar und Tess
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Gedanken Kaffee Natur

Kaffee oder Tee

Meine Zeit bei Länggass-Tee war sehr spannend. In kurzer Zeit habe ich viel über die verschiedenen Verarbeitungs-Arten gelernt. Auch der sensorische Austausch im Team war sehr schön. Die Teeschule mit Tina faszinierte mich sehr und auch jetzt lese ich noch viel über Tee.

Doch der Vergleich mit Kaffee ist fast nicht möglich. Wahrscheinlich, weil ich durch die Erfahrungen beim Ernten noch näher am Produkt war, oder weil man beim Rösten noch einen weiteren Verarbeitsungsschritt miterleben kann.

Das spannendste im Secadero (dem Raum, in dem die Bohnen getrocknet werden) ist, wie schnell ein Wandel mit den Bohnen passiert.

Zum Beispiel beim Washed-Processing:
Die Bohnen werden gewaschen und die Schleimschicht, welche die Bohne umgibt, wird entfernt. Die eigentliche Kaffeebohne, die wir dann auch in Europa erhalten, oder die wir bei einem Röster sehen, wird von einer Schale umhüllt. Die Pergamenthaut.
Die Bohne erhält so noch einen weiteren Schutz.
Wenn der Kaffee frisch gewaschen ist und auf den Betten zum trocknen verteilt wird, ist das ein unbeschreiblich guter Duft, der sich im ganzen Raum verteilt. (das ist bei allen Prozessen der Fall 🙂 )

Schon nach wenigen Stunden verändert sich die Konsistenz der Pergamenthaut. Am Anfang noch sehr hart und je länger getrocknet wird, um so spröder und weicher wird sie. Dieses Rascheln, wenn man die Kaffees wendet ist ein schönes Geräusch.

Das wichtigste beim trocknen des Kaffees ist, dass man sie nicht zu schnell und zu fest trocknet. Der Feuchtigkeitsgehalt im Kern sollte nie unter 10% gehen. Wenn der Kaffee zu fest getrocknet wird und so auf den Markt geht verliert er seine saftigen Noten, die dann vom Röster herausgelockt werden.

Das ist auch ein Grund, warum man guten Kaffee nicht zu dunkel rösten sollte.

Dieses Wissen, dass ich seit 6 Jahren von Verena und Henrry mitbekomme macht für mich dieses Produkt noch spannender. 

Vielleicht sollte ich auch mal in eine Teegarten gehen und den Prozess dort beobachten.

Für mich zuhause sind beide gleich wichtig zum Trinken, doch den Tag starte ich immer mit Kaffee.

Die Kaffeebohne. ( Inside the Bean) Frontseite einer Kaffeezeitschrift.
two leaves and a bud, eine art zu Pflücken von verschiedenen. Hier eine Bai Ye Varietät.
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Ecuador Finca Maputo Kaffee Natur

Es geht los!!

Das Crowdfunding!

Nachdem wir den Antrag bei der Plattform gestellt haben, mussten wir noch warten und ein paar Änderungen durchführen. Doch heute seit 12:00 am Mittag ist das Projekt online.
https://wemakeit.com/projects/finca-maputo-ecuador

Jetzt heisst es alle informieren und den Link teilen.

Falls ihr fragen habt zu Finca Maputo oder auch zum Projekt bin ich gerne für Euch da.

Auch werde ich noch mehr Bilder hochladen, damit ihr etwas Finca erleben könnt.

Ich danke Euch schon im Voraus für Eure Unterstützung.

Die Enkelkinder von Henrry
Kaffeeblühte Varietät Typica
Blick von der Finca
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Ecuador Finca Maputo Kaffee

Crowdfunding

Das Video ist gemacht, die Goodies sind geschrieben, das Projekt ist hochgeladen. Jetzt müssen wir auf die Bestätigung von der Plattform warten.

Ich bin etwas nervös und hoffe sehr das wir das Projekt erfolgreich machen können.

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Ecuador Finca Maputo Kaffee

Eine Tasse Kaffee

Der Herbst ist da und ich geniesse eine Tasse Finca Maputo Kaffee.
Wie das?
2009 an der Kaffeeweltmeisterschaft in Köln, haben Tinu Silou und ich einen Infrarot Kaffeerröster namens Gene Roasting entdeckt, der 300 Gramm Kaffee pro Röstvorgang verarbeiten kann.
Seit dann röste ich – mal mehr, mal weniger – meinen eigenen Kaffee.
Immer 200 Gramm… und meistens kommt der Kaffee gut.

Und ich habe noch zwei Tüten Rohkaffee, die mir Verena im letzten Jahr mitgegeben hat.
Nun trinke ich diese Tasse Kaffee und denke an Ecuador.

Es war damals eine gute Investition diesen kleinen Röster zu kaufen und obwohl es mittlerweile bessere oder moderne Geräte gibt, möchte ich ihn nicht ersetzen.

Ich bin dankbar, dass ich immer wieder ein Stück Ecuador in meiner Tasse geniessen kann und an solchen Tagen, an denen ich mehr Heimweh habe, geniesse ich es um so mehr.

Selber gerösteter Sidra Finca Maputo Ecuador
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Barista Kaffee

Coffee in good Spirit

Solange sie noch online ist!

Die Rangliste CIGS 2011 in Maastricht

Beim durchstöbern der CIGS Webseite bin ich auf die Vergangenen Ranglisten gestossen.
2011 belegte ich an der Weltmeisterschaft in Maastricht den 13. Platz.
Ich denke gerne an die Zeit zurück, es waren lehrreiche Erfahrungen.

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Ecuador Finca Maputo Kaffee

Kaffee Geschichte

Die ersten Kaffees sind versprochen, was eine grosse Freude ist.
Das schöne, wenn sich ein Röster für ein Lote interessiert ist, dass ich fast zu jedem meine eigene Geschichte habe.
Zum Beispiel der SL-28 (das ist die Varietät) in der Hakuna Matata (das ist die Finca).

Als ich 2014 dort war hatten wir noch eine kleine Postcosecha (eine Ernte nach der Haupt Ernte).
Marie-Esther und ich hatten den Auftrag den kleinen Rest von diesem
SL-28 zu pflücken.

Marie-Esther war natürlich in kurzen Hosen und Flipflops unterwegs. Weil ich ja auch schon einige Monate zu Besuch war dachte ich, ich könne doch dasselbe tun.
Ich habe ziemlich gelitten!
Die Stechfliegen hatten ihre Freude an mir und das mit den Flipflop war auch nicht so die beste Idee…

Jedenfalls pflückten wir 70 kg Kaffeekirschen. Und weil das nicht so viel war machten wir einen Natural daraus. (Die Kaffeebohnen trocknen in der Kirsche und werden danach aus der trockenen Schale gelöst.)

Verena hat mir dann im Oktober, als sie in die Schweiz kam, 250gr gerösteten SL-28 Natural mitgebracht.
Die leere Tüte habe ich immer noch.

Nun ist dieses Jahr der SL-28 washed versprochen und meine Freude ist gross. Ich bin gespannt, wie er schmecken wird, denn diesen Sommer konnte ich die Kaffees nicht in Ecuador cupen.
Ich muss geduldig sein und warten bis er nach Europa kommt.

So kommt mir manchmal eine kleine Geschichte in den Sinn, wenn ich die Namen der Lotes lese oder wieder ein Kaffee reserviert wird.

Das sind Kaffeekirschen die schon einige Wochen trocknen. Auf so genannten Cama Africana. Unterhalb des Hauses von Verena und Henrry