Meine alte Handtasche war dahin und da ich weiss, dass Verena Handtaschen liebt, habe ich sie gebeten mir beim Kauf zu helfen.
Wir gingen also nach Otavalo und Cotacachi, zwei Orte in der Region Imbaburra die bekannt sind für gute Produkte. Wir starteten in San Antonio, und da es wunderbare Wetter war, zeigten sich uns die verschiedenen Vulkane in voller Pracht.
Ich kannte bis jetzt nur zwei und Verena hat mich instruiert und mir die Namen von den anderen gesagt.
Es ist unglaublich schön, die weissen Spitzen der Vulkane umgeben von der grünen Natur. Die Natur in Ecuador, das viele grün und die mächtigen Hügel faszinieren mich sehr.
Natürlich haben wir auch eine Handtasche gefunden ????
Seit mehr als einer Woche bin ich nun in Ecuador. Es gibt immer viel zu erzählen. Auch wenn Verena und ich immer Kontakt haben und uns oft schreiben, ist der persönliche Austausch noch wichtiger. Vieles was wir uns geschrieben haben wird noch oft diskutiert.
Über Kaipo, und was wir in diesem ersten Jahr erlebt haben, haben wir auch besprochen. Wir haben auch viele Visionen was wir alles zusammen mit Verena und Henrry machen könnten. Das tut gut.
Letztes Jahr bin ich Patin geworden. Marie-Esther und José, die Mitarbeiter auf Finca Maputo, haben einen Sohn geboren und mich gefragt, ob ich Patin werden möchte.
Mit Marie-Esther verbringe ich auch immer viel Zeit, und es ist schön nun Patin bei ihrem Sohn zu sein. Es wird sicher anders als bei meinem ersten Patenkind, da ich ja nur einmal im Jahr in Ecuador sein kann.
Ich bin gerne Patentante und mag Kinder sehr. Auch Freud es mich, das die anderen Kinder von Marie-Ester und auch der Sohn von Victor Ihren Weg gut meistern und langsam erwachsen werden. Nach einem Jahr passiert immer viel, und doch ist vieles vertraut und es ist fast wie nachhause kommen.
Nach einem Jahr ist es wieder soweit, ich bin in Ecuador.
Die Reise war sehr angenehm und trotz der Verspätung und den vielen Menschen in Amsterdan, habe ich den Anschlussflug gut geschafft.
In Ecuador angekommen, haben mich Verena und die Enkelkinder schon erwartet. Ich ich freue mich, dass die drei wieder .auf der Finca sind. Als die Enkelkinder noch jünger waren, sind sie jedes Jahr zur selben Zeit auf der Finca gewesen, doch wie das so ist, werden auch sie erwachsen und gehen bald zur Uni und werden nicht mehr so oft zur gleichen Zeit Ferien haben.
Am ersten Tag waren wir in Papayacta, ein Termalbad auf 4063 m.üm. um doch meine Zeit hier mit Ferien zu beginnen. Nun sind wir auf der Finca.
Dieses Jahr hat es, wegen dem vielen Regen, keine grosse Ernte. Daher ist Zeit für anderes. Es ist schön wieder da zu sein.
Das Crowdfunding hat zwei schöne Aspekte, man kann Geld für ein Projekt erhalten und man kann danach, je nach Goodie viel Erleben. Also beide Teile…
Natürlich ist man verpflichtet die Goodies einzulösen, also für die Käufer geeignete Termine zu finden. Mir habe die Kurse, und die Essen bis jetzt viel Spass gemacht und wir hatten schöne Begegnunge.
Nun stand ja noch die Postkarte aus Ecuador, die Verena und Henrry schreiben sollten auf dem Programm. Das hat sich schwierig gestaltet, weil Ecuador keine Post mehr hat. Das ist noch nicht so lange der Fall, denn 2014, bei meinem ersten Besuch in Ecuador. Konnte ich noch ein Paket über die Ecuador Post schicken.
Bei meinem Besuch auf der Finca haben wir deshalb mit der Postkarten-App der Schweizer Post eine Karte kreiert und verschickt. Da es keine Post hat, hat es auch keine Ansichtskarten zum Kaufen.
Was mir aufgefallen ist, dass für uns Schweizer das Leben ohne Post nicht vorstellbar wäre. Denn ich fand das komisch und auch alle, denen ich dieses erzählt habe…
Ecuador hat für vieles, dass in der Schweiz per Post kommt ( Strom/Wasser-Rechnungen etc. ) einen eigenen Kuriere, viele haben ja auch kein Internet. Bezahlt wird meistens über die Bank. Mir würde es fehlen, wenn ich nicht ab und zu einen Brief oder eine Karte erhalten würde…
Die Zeit auf der Finca, gibt mir Einblicke, die ich als Barista und auch neu als Rösterin nicht habe. Ideen, die als Barista super Fancy sind und sicher auch spannend umzusetzen, sind für kleine Kaffee-Produzenten logistisch oder auch finanziell ein Problem.
Sicher sind die Erfahrungen und auch der Prozess von verschiedenen Verarbeitungen beim Kaffee sehr spannend.
Ein kleines Beispiel: Viele Baristas, die einen Besuch bei Verena und Henrry machen, bringen neuen Ideen, Fermentationen im Bier oder andere Prozesse, die Henrry auch sehr gerne in kleinen Mengen ausprobiert.
Wenn man solche Versuche mit 5kg Kaffee im Pergament machet, mag das ein leckeres Ergebnis sein. Ein spannender Einblick um zu erfahren was es für sensorische Auswirkungen hat. Sollte dies aber mit 1000kg oder mehr für jeden Tag funktionieren wird es schon schwierig. In der Haupternte pflücken die Pflückerinnen meistens über 1000kg Kirschen am Tag, die danach einen Fermentationsprozess durchlaufen, bevor sie getrocknet werden.
Finanzielle Unterstützung in andere Energiequellen wie z.B. Solarpanels währen da sinnvoller. Die Anschaffung von Solarpanels ist in Ecuador sehr teuer, da allgemein der Import von Waren nach Ecuador und das Auslösen am Zoll sehr viel kostet.
Verena und ich sprechen auch oft über die Armut in vielen Ländern und wie man etwas dagegen tun könnte. Da sie in vielen Ländern als Hebamme unterwegs war hat sie vieles erlebt.
Kevin hat 2018 ein Video mit Verena gemacht und auch bei dem Live Talk mit Ojo de Cafe hat Verena über Finanzen und Kosten gesprochen.
Eine Frucht, die bei uns eher im Winter zum Nikolaus Tag gegessen wird. Doch seit 2014, hat sich meine Mandarinen-Saison geändert. In Ecuador also besser gesagt auf der Finca Maputo hat es verschiedene Zitrusfrüchte die Verena und Henrry gepflanzt haben. Es hat Limas , Limonen, verschiedene Orangen, Zitronen und Mandarinen. Ein grosser Mandarinen Baum steht in der Maputo 1 zwischen den Kaffeepflanze.
Er hat jedes Jahr viele Früchte und diese sind immer super süß und saftig. Auch dieses Jahr gingen wir mit den Kinder Mandarinen pflücken. Es macht Spass und wir essen danach gleich zwei drei auf einmal.
Die grösseren Jungs klettern auf den Baum und und die anderen fangen die Mandarinen auf. Ich mag auch die verschiedenen Bananen, Papaya und die anderen Früchte in Ecuador doch Mandarinen sind schon etwas besonderes…
In der Schweiz finde ich Nebel wenig faszinierend. Natürlich gibt es schöne Momente in der Natur. Doch meistens ist der Nebel länger da und es ist auch etwas kühler.
Nicht so in Ecuador. Hier in La Perla kommt der Nebel plötzlich über die Hügel, und so schnell er kommt, so schnell ist er manchmal auch wieder weg. Die letzten Wochen war es am Nachmittag kurz neblig. In diesen Momenten sieht die Natur so wunderschön aus. Am meisten fasziniert mich wenn die Sonne dabei einen Teil der Landschaft beleuchtet und alles andere im Nebel verschwindet. Die meisten Tage ist es aber sonnig und warm.
Ich habe eine kleine Wunschliste, was ich in Ecuador unbedingt möchte. Vieles sind Gerichte die Verena so unglaublich lecker zubereitet, einige Orte die ich unbedingt besuchen möchte und einige Dinge die ich gerne machen würde. Nun das mit den Orten hat nicht ganz geklappt dieses mal. Wegen Covid-19 waren wir nicht oft in Quito, aber es hat doch gereicht ein paar Souvenirs zu kaufen. Und wir habe die Zeit investiert um verschiedene Experimente zu machen.
Das mit dem Essen war bis jetzt sehr erfolgreich, Rösti de Yuca, Fritata und Cevices viele Manderinen und verschiedene Sorten Orangen und Bananen, Maduros , Patacones und Mote. Hinten auf der Ladefläche der Camionetta mitfahren, durch die Cafetales ist auch immer dabei. Das ist wohl das größte. Leider habe ich die Tukane bis jetzt nur gehört nie gesehen. Ich mag die Zeit in Ecuador, und lustiger weise gibt es viele Wörter, die ich gar nie auf Deutsch übersetze. Auch wenn ich mit Verena spreche.
Auf Finca Maputo hat es nicht nur verschiedene Kaffee Varietäten es hat auch ein wenig Pfeffer verschiedene Zitronen, Orangen und Mandarinen Varietäten und es hat Kardamom.
In der Maputo 2 unterhalb des Typica hat es ca zehn grosse Pflanzen. Es wirkt so wie ein kleiner Urwald und riecht sehr angenehm nach Kardamom. Am Mittwoch gingen Verena und ich los um die ersten Früchte zu ernten.
Es ist das erste Mal das ich Kardamom Ernte.
Die Kardamompflanze ist ca. zwei Meter hoch es sieht fast so aus als ob viele Palmenblätter direkt aus dem Boden spriessen.
Die Früchte sind in der Mitte des „Palmenkreis“ am Boden. Man muss also gebückt ernten. Während dem wir pflücken reden wir nicht so viel, es ist schön der Natur zu lauschen. Ich höre viele verschiedene Vögel, zum Beispiel Tukane, Papageien und auch Hühner.
Zu den vielen Geräusche auch immer ein starkes brummen, fast als würde ein überdimensionalen Hummel über mir fliegen.
Als ich Verena frage was das sein könnte sagt sie, ein Kolibri. Und tatsächlich, ein kleiner blauer Kolibri schwirrt im Kardamom herum. Ich liebe die Natur in Ecuador, und geniesse die Zeit auch ohne Musik. Was ich unbedingt noch sehen möchte und nicht nur hören, sind Tukane.
Am Montag sind Verena und ich nach Quito gefahren. Sie muss jede Woche diesen zwei Stunden Fahrt auf sich nehmen um Kaffee zu verkaufen und andere Dinge zu erledigen. Sie verkauft auch in Ecuador verschiedene Qualitäten Kaffee und auch Cascara. Je nach dem was die Kunden so bestellen.
Gestern kamen wir zurück auf die Finca. Wir reden viel über verschiedene Dinge, auch über die Zeit als sie in der Klinik gearbeitet haben oder in Afrika waren. Vieles sind Erlebnisse, die ich mir gar nicht vorstellen kann, dass sie passiert sind, denn wo sonst erfährt man solche Erlebnisse. Es berührt mich immer sehr.
Wir sprechen auch über die Covid-19 Pandemie, die Zeit im Lockdown und die Impfung. Wie es uns geht und auch was wir alles erlebt haben in dem letzten Jahr.
Wir haben gestern eine kleine Tour durch den Kaffee in der Hakuna Matata gemacht, es hat wunderschöne Knospen die bald in voller blühte stehen und viele Bäume die reife Früchte tragen.
Da die Ernte etwas kleiner ist als die Jahre zuvor, haben wir noch kleine Projekte die wir in den nächsten Wochen noch realisieren werden. Und wir werden Heute den Kardamom ernten. Es ist schön mit Verena zusammen zu sein. Es ist ein schöner Austausch und ich geniesse die Zeit sehr.
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